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← Back to IdeasOgilvy bietet neuen Service für den Umgang mit unseriösen Influencern an Das neue Produkt helfe, Rufschädigung vermeiden, so die WPP-Agentur
London, 22. Juli 2024 – Ogilvy, die zu WPP gehörende Creative Company, führt einen Service ein, mit dem laut Angaben schnell gegen unseriöse Influencer vorgegangen werden kann. Diese können Marken schaden, die in der Regel hohe Summen in ihre Werbung investieren.
Die Agentur wird in dieser Woche „Influence Shield“ einführen. Das Angebot soll Kunden bei der Verhinderung und Bewältigung von Reputationsproblemen zu helfen, die durch in die Produktwerbung eingebundene Social-Media-Stars entstehen.
Der neue Dienst unterstreicht, wie sehr sich der Einsatz von Influencern zu einem Mainstream-Marketinginstrument entwickelt hat. Inzwischen gibt es eine ganze Branche, die Marken mit potenziellen bezahlten Unterstützern unter Prominenten und Sportstars in Verbindung bringt.
Sogenannte Mikro-Influencer – Social-Media-Nutzer, die in Nischen-Communities bekannt sind – sind besonders beliebt geworden, um spezifischere Gruppen anzusprechen, was mit traditioneller Publikumswerbung nur schwer möglich ist.
Der weit verbreitete Einsatz von Influencern hat jedoch auch das Risiko erhöht, dass Marken in schlechtes Licht gesetzt werden oder sogar mit negativen Reaktionen konfrontiert sind. Einfluss darauf zu nehmen, was Persönlichkeiten in den sozialen Medien sagen und tun, ist naturgemäß nicht leicht.
Das rasante Wachstum der sozialen Medien geht einher mit zunehmender politischer Polarisierung, kontroversem Umgang mit sozialen Fragen und den so genannten Kulturkriegen. Dies hat Spannungen verschärft und zeigt die Tücken der sozialen Medien.
Ogilvy, das zu der an der Londoner Börse notierten Kommunikations-Gruppe WPP gehört, beschreibt Influence Shield als einen Risikomanagement-Service, der es Unternehmen ermöglicht, Bedrohungen für ihre Marken in einem ersten Schritt zu bewerten und zu kategorisieren, und der darüber hinaus weitere Tools zur Einhaltung von Vorschriften und zur Verwaltung von Inhalten bietet.
Der Dienst bietet den Angaben nach eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Aktivitäten in den sozialen Medien sowie ein spezielles Team, das sich mit Krisen befasst und Strategien entwickelt, um auf sich anbahnende PR-Katastrophen frühzeitig zu reagieren. Der Dienst soll darüber hinaus dazu beitragen, Influencer selbst vor ungewollten Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu schützen.
„Influencer Marketing hat sich zu einer so dominanten Kraft entwickelt, dass es jetzt das ultimative Werkzeug für die Markenreputation darstellt“, sagte Toby Conlon, globaler Leiter für Krisen und Risiken bei Ogilvy PR. „Viele Unternehmen müssen das auf die harte Tour erfahren.“
Ogilvy prüft daher auch potenzielle Partner, indem es ihren Social-Media-Verlauf durchforstet, um problematisches Material aufzudecken.
„Wir wollen sicherstellen, dass ein Tweet aus dem Jahr 2008 nicht auf sie zurückfällt“, so Conlon weiter.
Wenn prominente Persönlichkeiten, die öffentlich Produkte anpreisen, in einen Skandal verwickelt werden, können die Probleme schnell extrem werden. Letztes Jahr beeilten sich Marken, sich vom US-Rap-Mogul Sean Combs, bekannt als Diddy, zu distanzieren, nachdem mehrere Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs eingereicht worden waren.
Probleme können auch durch traditionellere Werbekampagnen mit bekannten Stars entstehen. Im Juli 2024 hatte die israelische Regierung Bella Hadid anhand früherer Posts des Antisemitismus beschuldigt, Adidas zog Werbebilder mit ihr für einen neuen Schuh zurück und entschuldigte sich, auch bei dem US-Model, das die Vorwürfe zurückwies.
Rahul Titus, Global Head of Influence bei Ogilvy, sagte, dass „Risikominderung und -management sehr wichtig sind“. „Influence ist für Marken nicht länger ein ,Nice-to-Have‘, sondern ein geschäftskritischer Kanal“, fügte er hinzu.
Kunden von Ogilvy investieren inzwischen durchschnittlich 35 Prozent ihrer digitalen Ausgaben in Influencer-Marketing, wobei dieser Anteil noch auf bis zu 70 Prozent ansteigen kann. Die Creator-Branche wurde im Jahr 2023 auf 250 Milliarden US-Dollar geschätzt und wird bis 2027 voraussichtlich 480 Milliarden US-Dollar erreichen.